Schloss Speck - Werner Conrad

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Schloss Speck

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Schloss Speck liegt im Zentrum des  Müritz- Nationalparks.

Im Torhaus ist diese Infotafel angebracht!

Speck wurde im Jahre 1274 erstmalig urkundlich erwähnt, als Fürst Nicolaus von Werle der Stadt Röbel den "Düstern Wohld" zwischen Müritz und Specker See verkaufte.
Der Name "Speck" stammt von der flämischen Bezeichnung für den Damm oder einen Faschinen (liegende Baumstämme) befestigten Weg, der durch einen Sumpf führt.
Die einzige Landstraße, die den Süden des Landes Stargard mit Waren verband, geht über diesen Damm durch die entwässerte "Rieselwiese". Auf diesem Wege hatte Speck ein Wirtshaus, dessen Schankrechte seit 1713 verbürgt sind. Speck war seit dem 15. Jahrhundert Holsteinischer Besitz. 1727 erwarb Thomas Friedrich von Rohr Speck als Pfandgut von Jacob Ernst von Holstein. 1753  wurde Christian Ludwig Reimar von Rohr mit dem Rittergut belehnt.
Die außerordentlich kargen Böden dieser Sandlandschaft dürften dem Gut nie zu großem Reichtum verholfen haben. 1810 veräußerte Otto Friedrich von Rohr Speck an seinen Schwiegersohn Carl Wilhelm von Haugwitz.
Im Laufe der letzten 300 Jahre gab es in Speck einen Teerofen, eine Mühle, eine Glashütte, eine Schmiede, eine Dampfsägerei, einen Kalkofen, eine Pachtfischerei, einen Dorfkrug und eine Schule, sowie insgesamt drei Kirchen.
1885 wurden 172 Einwohner gezählt.
Diese kurze Zeit einer "Industrialisierung" ging Ende des 19. Jahrhunderts zu Ende: 1910 wohnten in Speck nur noch 31 Einwohner (Heute sind es ca. 40.) !
1920 geriet das Gut in Erbstreitigkeiten und wurde 1926 an das Land Mecklenburg verkauft. 1929 kaufte es der Industrielle Kurt Herrmann, dem bereits umliegende Güter
mit weiten Länderein gehörten.
Um Speck richtete er 1931 ein ca. 7.000 ha großes, umzäuntes Wildgatter mit vielen exotischen Wildarten ein, da sein Interesse an diesem Land ausschließlich der Jagd galt.

Das Jagdhaus wurde in seiner heutigen Gestalt 1937 durch
Kurt Herrmann als Jagdsitz fertiggestellt.
Es ist auf dem Kellergeschoss des 1921 abgebrannten alten Gutshauses aus dem 18. Jahrhundert errichtet worden. Der vom Brand verschonte südliche Flügel, und der Turm stammen aus dem Jahr 1914.
Im Jahre 1945 wurden die Güter von Herrmann enteignet.
Nach der Enteignung 1945 diente das Jagdhaus zeitweilig als sowjetische Kommandantur, Durchgangslager für Flüchtlinge und als Sitz der Forstverwaltung.
1954 wurde es Erholungsheim der Deutschen Grenzpolizei, 1966-1968 wurde das Areal weiter ausgebaut zum Erholungsheim für Offiziere der Nationalen Volksarmee (NVA).
Ab 1969 wurde das Staatsjagdgebiet "Müritz" als persönliches Jagdgebiet für den ehemaligen DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph eingerichtet.
Als Jagdsitz für Stoph baute das Ministerium für Staatssicherheit einen Gebäudekomplex auf dem Specker Horst, östlich des Großen Specker Sees.
Dieses illegal, in einem Naturschutzgebiet errichtete Anwesen, ist 1992 abgerissen worden.

Text überarbeitet von Gerhild Meßner.


Lage: Mecklenburg Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Zwischen Waren und Neubrandenburg (B192)
Abfahrt: Schloen in Richtung Kargow und weiter bis Speck
17192 Speck
Amt: Seenlandschaft Waren





 
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